Gift, Gülle und mehr – Gesundheitsrisiko Felder von Silvia Olschinsky Ein herrlicher sonniger Tag – was kann es da Schöneres geben, als...
von Silvia Olschinsky
Ein herrlicher sonniger Tag – was kann es da Schöneres geben, als mit dem Vierbeiner durch Feld, Wald und Flur zu wandern und die Seele baumeln zu lassen? Gerade Assistenzhunde können sich in freier Natur perfekt von ihrem anspruchsvollen Job erholen und lieben es wie jeder andere Hund, durch Felder und hohe Wiesen zu laufen. Doch besonders auf landwirtschaftlich genutzten Flächen lauern Risiken – welche das sind und wie wir unsere Vierbeiner schützen können, darüber habe ich mit Kathrin Korthauer von „HOUNDS – die Hundeschule“ in Köln gesprochen.
Stinkt zum Himmel, doch viele Hunde wälzen sich mit Hochgenuss darin: Gülle. Doch auch wenn es in der Regel außer einem unangenehmen Geruch keine schlimmeren Konsequenzen hat, sollte man um die Risiken wissen. So ist Gülle ein Nährboden für eine Vielzahl an Keimen, Bakterien und kann sogar gefährliche Viren enthalten. Kritischer ist es mit synthetischen Düngemitteln und Pestiziden – sie können schwere Vergiftungen verursachen, wenn der Hund sie aufnimmt. Doch das sind nicht die einzigen Gefahren, die auf Feldern lauern, weiß Kathrin Korthauer. Die sogenannten Grannen an Getreideähren z. B. sind so klein, dass sie sich in Nase, Augen, Ohren, in der Haut festsetzen und sich schnell entzünden oder sogar in den Organismus eindringen. Was viele nicht wissen: „Die Blätter von Maispflanzen sind sehr scharfkantig, die von Raps sehr klebrig.“ Die erfahrene Mehrhundehalterin warnt außerdem davor, den Hund durch Blühwiesen laufen zu lassen. „Viele Hunde können wie Menschen auf die Stiche von Bienen oder Wespen allergisch reagieren.“ Am sichersten ist es, so die Hundetrainerin, wenn der Hund gelernt hat, nicht auf die Felder zu laufen. Doch wie trainiert man das? Kathrin Korthauer hat dafür den passenden Trainingstipp parat:
Tabuzone Feld – das Training
Nimm deinen Hund an eine nicht zu lange Schleppleine und gehe mit ihm am Feldrand entlang.
Der erste Schritt des Trainings: provozieren, dass der Hund auf das Feld läuft. Du kannst dazu auch noch eine andere Person mitnehmen, die den Hund dazu bringt, das Feld zu betreten.
Sobald er die erste Pfote daraufsetzt, sprichst du ihn an und lockst ihn freundlich in deine Richtig auf den Weg. Halte ein Leckerchen bereit, aber achte darauf, dass dein Hund es nicht sieht. Kommt dein Hund auf dich zu, verknüpfe sein Verhalten mit einem Hörzeichen, z. B. „Auf den Weg“.
Sobald der Hund wieder auf dem Weg ist, kannst du ihn verbal belohnen, das Signalwort wiederholen, und ihm das Leckerchen geben.
Spaziert dann weiter und wiederholt die Übung, sobald er wieder auf das Feld läuft. Das Ziel bei konsequentem Training ist, dass das konditionierte Signalwort ausreichend sein sollte, damit der Hund das Feld gar nicht erst betritt.
„Wichtig bei dem Training ist, die Leckerchen nach und nach zu reduzieren und intermittierend zu belohnen, und irgendwann ganz wegzulassen“, rät Kathrin Korthauer. „Sonst lernt der Hund, dass er nur aufs Feld laufen muss, um eine Belohnung zu bekommen.“
Das Training hat sogar einen dreifachen Nutzen – es schützt nicht nur den Hund, sondern zeugt auch von Respekt vor dem Eigentum des Landwirts und dem heimischen Wild, das sich auf Feldern und Wiesen versteckt.
Verstehen und respektieren: Hundeschule HOUNDS – Leben & Lernen mit Hund!
copyright Beate Breitenbach
Seit 2006 führt die Hundetrainerin und Tierpsychologin Kathrin Korthauer ihre eigene Hundeschule in Köln-Weiß. Ihre Philosophie: Ein harmonisches Miteinander mit Hunden basiert nicht nur auf einer liebevollen und konsequenten Erziehung. Grundvoraussetzung ist auch gegenseitiges Verstehen und Respektieren – nur so kann sich ein Vertrauensverhältnis entwickeln und der Hund seinen Platz in der Familie einnehmen. Neben Gruppen- und Einzeltrainings sowie zahlreichen Beschäftigungsangeboten und einem Gassiservice bietet Kathrin spezielle Intensivkurse und deutschlandweit Seminare und Workshops zu den unterschiedlichsten Themen an. Dabei hat sich die gebürtige Kölnerin auf jagende Hunde sowie die Resozialisierung von Tierschutzhunden spezialisiert. Privat lebt sie mit drei Barsois und zwei Podencos zusammen.
Kontakt
Hundeschule HOUNDS - Leben & Lernen mit Hund!
Kathrin KorthauerTel. 0178 - 288 70 81
Mail: info@hounds-die-hundeschule.de
Web: Hounds - Leben & Lernen mit Hund! (hounds-die-hundeschule.de)
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