Training am Flughafen: Organisation, Ablauf, Trainingsziele von Diana Poyson Ein Schwerpunkt einer Assistenzhundeausbildung ist das Traini...
von
Diana Poyson
Ein Schwerpunkt einer
Assistenzhundeausbildung ist das Training in der Öffentlichkeit,
überall dort, wo der Assistenzhund später auch arbeiten wird. Dazu
gehört auch ein Flughafen.
Während es auch in der kleinsten Stadt winzige regionale Flughäfen gibt, sind diese keine Hilfe für die Ausbildung, denn mit einem solchen regionalen Flughafen wird kaum ein Assistenzhund später in Berührung kommen. Urlaubsreisen beginnen in der Regel an internationalen Flughäfen. Deshalb ist es nötig, als Assistenzhundetrainer auch Trainings am nächstgelegenen internationalen Flughafen zu organisieren. Schauen wir uns das am Beispiel von Assistenzhundetrainerin Angela Hassinger an, wie du für deine Teams ein Training am Flughafen aufbaust.
Organisation
Da das Training am Flughafen organisatorisch aufwendiger ist, als ein alltägliches Stadttraining und man nicht jede Woche am Flughafen trainieren kann, lohnt es sich, mehrere angehende Assistenzhundeteams, die sich derzeit bei dir im Training befinden, zu einem Gruppentraining einzuladen.
Um deinen Teams möglichst realistische Trainingsmöglichkeiten bieten zu können und nicht nur einfach über den Flughafen zu wandern, bist du auf die Hilfe vom Flughafen angewiesen. Hierfür nimmst du Kontakt zum Flughafen auf, stellst dich und dein geplantes Training vor. Zudem erfragst du, welche Möglichkeiten es gibt, dass ihr alle zukünftigen relevanten Bereiche üben könnt, mit denen der Assistenzhund in Berührung kommt, wenn er später tatsächlich in den Urlaub fliegen wird. Mehr zu diesen Bereichen lernst du unter Trainingsziele.
Für das Training von Angela Hassinger mit ihren Teams am Flughafen Köln/Bonn geht ein großes Dankeschön an den Flughafen selbst und an das Rote Kreuz des Flughafens, insbesondere an Lars Peters und seinem Team, für die wundervolle Lernmöglichkeit der (angehenden & fertigen) Assistenzhunde.
Ablauf
Nachdem du mit dem Flughafen einen festen Termin und Treffpunkt für das Training vereinbart hast, teilst du diesen deiner Gruppe mit. Einige Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt trefft ihr euch alle vor dem Flughafen, um dann pünktlich gemeinsam als Gruppe zum Treffpunkt mit dem Flughafenmitarbeiter zu gehen.
Als Assistenzhundetrainer bist du für die Kommunikation mit dem Flughafenmitarbeiter zuständig. Der Mitarbeiter wird euch die gesamte Zeit begleiten, weil ihr bestimmte Bereiche nur in Begleitung des Flughafenmitarbeiters betreten dürft. Normalerweise werdet ihr für die Trainingsdauer auch Westen erhalten, die ihr anziehen müsst, damit für alle erkenntlich ist, dass ihr keine Fluggäste, sondern nur zum Training gekommen seid.
Zwar gibst du als Assistenzhundetrainer deinen Teams die Anweisungen, was sie an welcher Station mit den Hunden machen sollen zum Üben, aber den Trainingsablauf, wann welche Station an die Reihe kommt, legt der Flughafenmitarbeiter fest. Auch der Mitarbeiter muss schauen, wann die Sicherheitskontrolle gerade frei ist oder wann das Flugzeug für euch zum Einsteigen bereitsteht.
Übrigens, neben angehenden Assistenzhundeteams hat Angela Hassinger auch ihren eigenen, schon fertig ausgebildeten und geprüften Assistenzhund zum Flughafentraining mitgebracht. Nicht nur für deine Teams in Ausbildung, auch für deine schon fertig ausgebildeten Assistenzhunde oder diejenigen, die bereits früher an einem Flughafentraining teilgenommen haben, ist ein solches Thementraining sinnvoll. Für eine wirkliche Flugreise kann ein Assistenzhund nie gut genug vorbereitet sein. Du darfst also auch deine schon fertigen Assistenzhundeteams zu einem deiner nächsten Flughafentrainings einladen.
Trainingsziele
Gleich vorweg, dein Trainingsziel lautet nicht: Meine Trainingsteams müssen alle mal an einem Flughafen gewesen sein. Nein, dein Ziel ist, dass jedes Team lernt sich gemäß der Assistenzhundestandards auf einem Flughafen und im Flugzeug zu verhalten.
Ihr geht also nicht einfach nur einmal durch alle Stationen durch, sondern an jeder Station erklärst du, wie sich das Team verhalten soll. Dann übt es jedes Team und wie in einer normalen Trainingsstunde gibst du Hilfestellung oder korrigierst, falls nötig. So gesehen ist eine Trainingseinheit am Flughafen eigentlich nichts anderes als woanders, außer, dass sie meist mehr Planung erfordert. Und du musst dich als Trainer vor deinem Besuch am Flughafen vorbereiten und mit den Assistenzhundestandards vertraut sein, damit du weißt, was ihr am Flughafen üben müsst.
Am Ende der Trainingseinheit sollte jedes Team gelernt haben, wie sich der Assistenzhund verhalten soll, wenn sie eine Flugreise unternehmen.
Folgende Stationen übst du am Flughafen während der Assistenzhundeausbildung:
Eingangstür
Eingangshalle
Rundgang über den Flughafen
Sitzplätze
öffentliche Toiletten
Fahrstuhlfahren
Gepäckwagen
Anstellen am Schalter
durch den Check-in gehen
durch die Sicherheitskontrolle gehen
an der Gepäckausgabe warten (am Rollband)
durch die Gangway/Fluggastbrücke ins Flugzeug gehen
mit Rollstuhlfahrern die speziellen Hubwagen nutzen
sich in ein Flugzeug setzen (in den seltensten Fällen möglich, da die Standzeiten der Flugzeuge meist nur sehr kurz ist und so etwas wichtiges leider nicht eingeplant werden kann)
Am Flughafen Köln/Bonn haben alle Teams von Angela Hassinger die Herausforderungen gut gemeistert und sie haben es sogar geschafft, sich zwischen den Stationen auszuruhen und zu entspannen.
Tipp: Öffentlich
zugängliche Orte, wie Eingangstür, Eingangshalle, Toiletten,
Gepäckwagen, Schalter, kannst du auch zu anderen Zeiten üben, wenn
du keinen festen Termin mit dem Flughafen hast, damit die Hunde nicht
überfordert werden.
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