Neue Studie sagt: Einige Hunde können anhand von Geruchsproben erkennen, wenn bei einem Traumaüberlebenden Angst oder Scham getriggert wird ...
von Luca Barrett
Im März 2024 wurde eine neue Studie zur möglichen Hilfe von Hunden bei PTBS im Frontiers in Allergy Journal veröffentlicht: „Can scent-detection dogs detect the stress associated with trauma cue exposure in people with trauma histories?“
Die Forscher hoffen, dass die Ergebnisse neue Trainingsansätze für das Training von PTBS-Assistenzhunden bringen können, allerdings gaben sie zu Bedenken, dass hierfür noch weitere Studien zu diesem Thema nötig sind.
In der Studie untersuchten kanadische Forscher der Dalhousie University (Fachbereich Psychiatrie und Psychologie), ob Hunde stressbedingte flüchtige organische Verbindungen (VOCs) im Atem von Traumaüberlebenden, einschließlich derjenigen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), erkennen können.
Dabei untersuchten sie, ob Hunde frühzeitig PTBS-Symptome, wie Intrusionen und Hyperarousal in Atemproben bemerken können. Hierfür trainierten die Forscher 25 Familienhunde auf Geruchstraining. Am Ende blieben nur 2 Hunde übrig, deren Motivation und Leistung überzeugte, Ivy und Callie. Nachdem die Hunde anfangs anhand von Teeproben das Konzept des Geruchstrainings geübt hatten, gingen sie im weiteren Verlauf zu menschlichen Atemproben über. Alle 26 Menschen, von denen in 40 Sessions Atemproben genommen wurden, hatten in der Vergangenheit ein Trauma erlebt, 54 % hatten zudem eine PTBS-Diagnose. Dabei wurden von den Menschen jeweils Atemproben in Ruhephasen genommen und von Situationen, in denen sie einem individuellen Trigger (auditiv und visuell) ausgesetzt wurden. Zuvor hatten die Teilnehmer in Interviews berichtet, was für sie individuelle Trigger ihres Traumas sind.
Den beiden Hunden wurde im ersten Durchgang der Studie jeweils eine Probe der Ruhephase und eine Probe der Stressphase (nach dem Trigger) eines Teilnehmers vorgelegt. Bei der Unterscheidungsaufgabe zeigten die Hunde eine Genauigkeit von etwa 90 % bei der Unterscheidung zwischen ruhigen und gestressten Zuständen.
Im zweiten Durchgang sollten die Hunde den Stressgeruch bei Proben von unterschiedlichen Menschen und unterschiedlichen Stress-Atemproben einer Person erkennen. Bei der Verallgemeinerung des Zielgeruchs auf verschiedene Personen und Stressereignisse zeigte Ivy eine Genauigkeit von 74 % und Callie 81 %.
Durch die Fragebögen der Teilnehmer, was sie während der getriggerten Momente empfanden, kam heraus, dass Ivy hauptsächlich dann eine Atemprobe erkannte, wenn der Teilnehmer auf der PANAS-Skala Elemente angab, die Angst von Menschen widerspiegeln (d. h. Verzweiflung, Angst, Nervosität, Aufregung, Unruhe). Während Callie nicht auf Angstproben der Teilnehmer reagierte, sondern nur auf diejenigen Atemproben, von denen Teilnehmer angaben, dass sie Scham während der Atemprobe empfanden. Scham wird in der Literatur als eine der wichtigsten negativen Emotionen bei Traumaüberlebenden anerkannt.
Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass die von den Hunden erkannten VOCs von spezifischen stressbezogenen Hormonachsen stammten.
Diese Studie ist die Erste, die zeigt, dass Hunde potenziell stressbedingte VOCs erkennen können, bei Personen mit Traumata in Verbindung mit PTBS-Symptomen wie Intrusion und Hyperarousal.
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